Pinstriping

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Der Begriff „Pinstriping“ stammt aus dem Englischen, genauer vom Wort „pinstripe“, bedeutet wörtlich übersetzt „Nadelstreifen“ und wird im Deutschen auch durch den Begriff „Linierung“ wiedergegeben. Im Allgemeinen wird unter Pinstriping* das Anbringen von Zierlinien zu Dekorationszwecken beispielsweise an Autos verstanden, damit die Konturen des Fahrzeugs besser zur Geltung kommen. Zudem werden schmale Streifen in Stoffen – beispielsweise bei Nadelstreifenanzügen – im englischen Sprachraum als Pinstripes bezeichnet.

Pinstriping als Handwerk

Das Pinstriping ist ein Handwerk, dass von einem Pinstriper – im Deutschen auch als Linierer bezeichnet – ausgeübt wird. Der Pinstriper verwendet zum Anbringen der Pinstripes in der Regel einen speziellen Pinsel, der auch als Schwertschlepper bezeichnet wird und arbeitet frei Hand. Einer der namhaftesten Hersteller dieser sogenannten Schwertschlepper ist das Unternehmen Mack aus den USA, das zugleich über eine große Pinstriping-Galerie verfügt. Ein weiteres Werkzeug ist das sogenannte Beuglerrad, mit dessen Hilfe die Farbe über ein kleines Rad aufgetragen wird. Für das Pinstriping wird in der Regel ein Kunstharzlack verwendet, zu den bekanntesten Herstellen der Pinstripe-Farben zählen Unternehmen wie „HouseOfKolor“ und „OneShot“.

Bis in die Mitte der 1950er Jahre wurden von zahlreichen Fahrzeugherstellern sogenannte Berufslinierer – wobei es sich meist um Frauen handelte – beschäftigt, danach wurde das Pinstriping im Allgemeinen unpopulärer, wobei sich der Trend bei Fahrrädern bis in die frühen 1990er Jahre hielt. Auch heute existieren noch Pinstripes, allerdings erfolgt die Applikation meist ab Werk, und zwar mithilfe von Klebeband.

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Buchtipp:

How To Pinstripe (Motorbooks Workshop)

Mit diesem Buch lernt Ihr die faszinierende Kunst des Pinstriping. Es darin beschrieben wie man Autos und Motorräder mit Pinstripes veredelt. Dabei werden auch Grundlagen wie das passende Equipment und das Anfertigen von Entwürfen und Designs vermittelt.
Am wichtigsten sind aber sicherlich die gezeigten Pinseltechniken, die letztendlich die große Kunst des Pinstriping darstellen.

Bitte beachten, dass das Buch auf Englisch geschrieben ist.

 

Pinstriping als Kunstform

Grundsätzlich gilt das Pinstriping* als eine Sonderform des sogenannten Custompainting und zählt zur relativ großen Familie der in den Vereinigten Staaten unter dem Namen „Lowbrow Art“ bekannten Kunstformen. Seinen Ursprung hat das Pinstriping vor allem in der Custom Car- und Hot Rod-Szene der 1940er Jahre. Zudem gilt diese Art des Custompainting als einzig existierende proletarische Kunstform seit der sogenannten Bauernmalerei. Zu den Einflüssen der Lowbrow Art werden außerdem folgende gerechnet:

– Folklore aus Mexiko, vor allem der Tag der Toten
– Ozeanien (Tikis)
– Lucha Libre-Wrestling
– christlich-religiöse Motive
– Comics
– traditionelle abendländische Tätowierungen
– amerikanische Trivialmythen

Da alle Formen des Custompainting* bis auf wenige Ausnahmen wie beispielsweise „Rat Rods“ enormes handwerkliches Geschick und Perfektion erfordern, werden Pinstriper sowohl bezüglich der Originalität der Motive als auch in Bezug auf die Professionalität der Ausführung bewertet.

Momentan arbeiten in den USA circa einhundert Berufsstriper sowie zahlreiche Amateure. Die nach den USA zweitgrößte Pinstriping-Nation ist mit insgesamt 200 Pinstripern Finnland. Auf dem dritten Platz rangiert Großbritannien. Ab und zu treffen sich Pinstriper an nichtöffentlichen Orten zu sogenannten „Panel Jams“. In deren Rahmen werden gestripte Objekte und Tafelbilder (d.h. Panel) angefertigt und gezeigt. Arbeiteten mehrere Pinstriping-Künstler an einem Panel zusammen, wird dies als „Jam Session“ bezeichnet.

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